Monroe Trout
  • 16 Dez, 2021
Monroe Trout – eine Börsenkoryphäe

Monroe Trout ist eine Börsenlegende. Kaum einer hat es geschafft, jährlich hohe Gewinne mit solch niedrigen Einzelverlusten zu erzielen. Sein Risk-Reward-Ratio ist grandios. Wie er dort hingelangt ist, erzählt er Jack D. Schwager in „Magier der Märkte 2“. Hier erfährst du alles darüber. Lasst uns gemeinsam aus den Erfahrungen großer Trader lernen!

Mit 40 in Rente

Monroe Trout schloss sein Wirtschaftsstudium in Harvard mit Auszeichnung ab. Seit dem Alter von 17 Jahren, als er ein Praktikum bei einem Futures Händler absolvierte, war ihm klar, dass er Trader werden wollte. Seine Abschlussarbeit schrieb er über Preisbewegungen in Aktienindex-Future Märkten. Er kam zu dem Schluss, dass die Wahrscheinlichkeit von großen Preisbewegungen viel größer ist, als sie basierend auf den damaligen statistischen Annahmen angenommen wurde. Daraus folgerte er, dass eine Risikokontrollmethode so aufgebaut sein muss, dass sie auch mit statistisch sehr unwahrscheinlichen Situationen umgehen kann, weil sie eben gar nicht so unwahrscheinlich sind, wie angenommen. Dies beeinflusste sein komplettes späteres Handeln.

Nach seinem Abschluss bekam er einen Job als Händler bei einer New Yorker Tradingfirma und stand mit 23 Jahren auf dem Parkett der New Yorker Futures Exchange als Floortrader. Gleichzeitig „scalpte“ er nebenbei. Beim Scalping versucht man sehr schnelle Gewinne aus den Märkten zu ziehen. Monroes Talent war das System Trading. Er entwickelte Systeme basierend auf Mustern und statistischen Wahrscheinlichkeiten. In Absprache mit seinem Chef konnte er diese Systeme bereits früh mit Echt Geld testen. Aufgrund seiner konstanten Performance, war er dort bereits angesehener Trader. Er verließ den New Yorker Floor 1986, da er merkte, dass er in Eigenregie viel mehr Geld verdienen konnte und gründete seinen eigenen Hedgefonds Trout-Trading. Er stellte Trader ein, die in Schichten arbeiteten und 24/7 mit seinen Systemen die Märkte rund um den Globus für ihn handelten. Mit 40 Jahren ging er in Rente.

Monroe Trout Trading

Trout kombinierte Systemtrading mit diskretionärem Handel. Nur so war es ihm, laut Schwager, möglich solch ein gutes Chancen-Risiko-Verhältnis zu erzielen. Seine Systeme basierten hauptsächlich auf statistischen Analysen. Der entscheidende Vorteil für Trout war eine Kombination aus einem erfolgreichen System und einem guten Moneymanagement. Das System kann noch so gut sein, ohne Moneymanagement, ist es trotzdem möglich, kein Geld zu verdienen. Trout hatte hierzu vier Regeln, die er akribisch in seinem Handeln befolgte:

1.) Maximal 1,5 % Verlust pro Trade.

2.) Maximal 4 % Gesamtverlust pro Tag.

3.) Maximal 10 % Gesamtverlust pro Monat.

4.) Festlegung der maximalen Positionsgrößen zu Beginn jeden Monats.

Sobald einer der Verluste in Regel 1-3 eintrat, hat Trout sofort alle Positionen geschlossen und am nächsten Tag bzw. im Falle von Regel 3 im nächsten Monat weitergehandelt. Auch die festgesetzten Positionsgrößen hat er nie überschritten, egal wie sich der Markt in dem Monat verhalten hat.

Trout hat selten Stopps gesetzt. Als großer Marktteilnehmer hätte er sich durch Stopp Setzung oft selbst den Preis kaputt gemacht. In seiner Zeit als Floortrader, fand er heraus, dass die meisten Trader ihre Stopps ein paar Ticks oberhalb/unterhalb des Hochs/Tiefs und an markanten Punkten, wie z.B. runde Zahlen, setzten. Diese wirkten wie ein Magnet. Entweder der Kurs bricht durch die Zahl oder er dreht kurz davor. Das konnte Trout durch die Geräuschkulisse am Floor heraushören. War die Stimmung dort sehr laut und aufgeregt, nahm Trout an, dass der Kurs die Marke knackt. War es jedoch eher ruhig, schloss er seine Positionen, da er annahm der Kurse würde drehen. So ist seine Empfehlung für Trader ihren Stopp nicht an offensichtlichen Punkten zu setzen.

Trouts Psychologie

Seine mentale Einstellung war für Trout ein entscheidender Faktor. Auch er ist wie Randy McKay der Meinung, nur wer am Markt gewinnt, entwickelt genug Selbstvertrauen, um wirklich groß handeln zu können. Ein guter Trader ist für ihn rational, analytisch, praktisch, profitorientiert und in der Lage seine Emotionen zu kontrollieren. Er weiß viel über Statistik, hat ein funktionierendes System und klar definierte Managementregeln. Trouts Regeln sind eher konservativ. So konnte er sicherstellen, dass er auch am nächsten Tag immer noch an der Börse partizipieren kann.

Fazit

Trouts Erfolge sind einzigartig in der Tradingwelt. Durch seine präzise Marktkenntnis war es ihm möglich, seine Ein- und Ausstiege so zu timen, dass er extrem wenig am Markt verlor. Auch seine Managementregeln haben dazu entscheidend beigetragen. Zu einem rentablen System gehören Verluste für mich dazu. Nur durch jahrelange Live Trading Erfahrung eines Systems ist es möglich, Vertrauen in dieses zu erlangen und die Performance sowie durchschnittlichen Drawdown abzuschätzen. Mit diesen Kennzahlen kann man dann arbeiten und darauf aufbauend eine gesunde mentale Einstellung entwickeln, da man weiß, was es zu erwarten gilt. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert