Randy McKay
  • 09 Dez, 2021
Randy McKay – Vom Vietnam Krieg zum Millionen Handel

Randy McKay ist eine Legende im Handel von Devisen Futures. Über den Trader ist nicht viel bekannt, doch führte er einst ein Interview mit Jack D. Schwager in „Magier der Märkte II“. Was seinen Handelsstil ausmachte und was wir daraus für unser Trading lernen können, stelle ich euch in diesem Blogbeitrag vor.

Vom Vietnam Krieg zur CME

1968 wurde der College Student Randy von den U.S. Marines zum Vietnam Krieg einberufen. 1970 kehrte er in die USA zurück. Der Krieg lehrte ihn Unabhängigkeit. Nachdem er am eigenen Leib erfahren hatte, welche unsinnigen Entscheidungen Politiker zu treffen imstande sind, entwickelte er seine eigene Meinung zu den Dingen. Es half ihm, eigene Entscheidungen unabhängig der breiten Masse zu fällen und hinter diesen zustehen. Da er keinen Schulabschluss hatte, musste er, um lernen zu können, nebenbei arbeiten. Sein Bruder besorgte ihm einen Job als Runner an der CME. So kam er zum ersten Mal mit der Börse in Kontakt. Es war nie sein Plan gewesen, dort zu bleiben.

Doch dann gründete die CME eine neue Abteilung – den International Monetary Market (IMM). Hier wurden Devisen gehandelt. Da die CME die neuen Plätze möglichst schnell besetzten wollte, gab sie die Plätze für einen Bruchteil der sonstigen Kosten frei. Normal kostete ein Börsensitz damals § 100.000. Die neuen Plätze gab die IMM für § 10.000 frei und Menschen, die schon an der CME arbeiteten, bekamen die Plätze umsonst. So geschah es, dass Randys Bruder, der bereits bei der CME als Floorbroker angestellt war, einen dieser Sitze bekam und ihn Randy überließ. Er lieh sich von ihm $ 5.000, und startete sein Handelskonto mit § 2.000.

Der Devisenhandel

Innerhalb 8 Monaten tradet Randy sein § 2.000 Konto auf § 70.000. Wie er das gemacht hat? Er folgte dem Trend, ohne anfangs überhaupt richtig zu verstehen, wie der Trend verlief. Der Devisen Markt war anfangs sehr illiquide und die Preisineffizienzen damals sehr groß. Randy sagt, Trading damals war leicht. In den 1970er Jahren war die Inflation hoch und die Preisbewegungen so groß, dass man „einfach nur“ mitgehen musste. Durch die damit verbundenen Kurssprünge konnte man sein Konto relativ schnell hoch handeln. Schon früh erkannte er, dass es nicht so bleiben würde. Sein Ziel war es ein großer Trader zu werden, bevor die Gelegenheit verstrich und sich die Märkte veränderten. Dies passierte in den 80er Jahren. Die Märkte bewegten sich hin zu Rangemärkten zudem waren die Preisbewegungen immer öfter abwärts gerichtet.

Die Grundsätze Randy McKays

McKay beobachtete intensiv die Märkte und ihre Reaktion auf fundamentale Informationen. Makroökonomische Zusammenhänge und das Agieren der Marktteilnehmer aus Angst, Gier und Furcht bezog er stark in sein Handeln mit ein. Solange der Trade „einfach“ war, wollte er dabei sein; Das Teil seiner Philosophie. „Einfach“ bedeutete: den mittleren Teil einer Bewegung mitzunehmen. Randy ist so etwas, was man heute vielleicht als Breakout-Trader bezeichnen würde. Was er vermied, war am Top oder am Boden zu kaufen. Seine Empfehlung: Abwarten, bis die Bewegung in Gang ist, bevor man in den Markt geht.

Trading Psychologie spielt für McKay eine entscheidende Rolle. Eine gesunde mentale Einstellung ist die einzige Möglichkeit groß zu traden. Um diese mentale Einstellung zu erreichen, bedarf es zu gewinnen. Ein weiterer Grundsatz lautete: Wenn man wegen dem Markt angeschlagen ist, sofort die Positionen zu schließen. Die Entscheidungen die man trifft, wenn man angeschlagen handelt, wären wenig objektiv. Das Wichtigste war, niemals einen Verlierer laufen zu lassen. Er skaliert zum Beispiel seine Positionsgröße dem Weg nach unten aus. Die drastische Variation der Positionsgröße war für ihn ein Schlüsselfaktor zu seinem Erfolg.

Randy McKay war einer der wenigen interviewten Trader aus der „Magier der Märkte“ Reihe, die nie alles verloren haben. Er stand von Beginn an auf der Gewinner Seite. Was er von Anfang an tat, war jeden einzelnen Trade zu analysieren. Er fand heraus, warum die Gewinner Gewinner waren und umgekehrt. So konnte er selektiver in seinem Trading sein. Ein letzter signifikanter Punkt für Randy war sein persönlicher Handelsstil. Jeder erfolgreiche Trader, den er bis dato gesehen hatte, hat seinen eigenen Handelsstil gefunden. Ein Stil der zu seiner Persönlichkeit passt. Nur so ist es möglich ohne großartige innere Konflikte zu traden und über lange Zeit erfolgreich zu sein.

Fazit

Aus Randy McKays Geschichte kann man einiges lernen. Vor allem die mentale Einstellung eines Traders ist signifikant. Was ich nur wiederholt jedem empfehlen kann, ist die regelmäßige Analyse der eigenen Trades. Nur so kann man kontinuierlich besser werden. Das ist auch der Grund, warum ich in meiner Ausbildung erheblichen Wert auf Trading Psychologie lege. Und natürlich ist auch der eigene Handelsstil entscheidend. So ist es beispielsweise bei meine VP System so, dass man nachhandeln kann, aber gleichzeitig lässt es genug Spielraum offen, damit man seinen eigenen Stil formen kann. Hier stimme ich auch Randy uneingeschränkt zu, es ist wichtig, dass man sich mit dem, wie man handelt, wohlfühlt.

Quelle: Schwager, Jack D., Magier der Märkte 2

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert